Wir berichten über aktuelle Themen der Life Science und Human Resources.
Unternehmen, die im Bereich der Medizintechnik und der Pharmaindustrie tätig sind, stehen vor einer großen Herausforderung: Die richtigen Mitarbeiter zu finden und zu halten. Aber sind sich die Verantwortlichen in Ihrem Unternehmen bereits bewusst, dass qualifizierte Mitarbeiter die wichtigste Ressource der nahen Zukunft sind, und gehen sie entsprechend damit um?
Nehmen wir an, Sie sind der Kapitän eines Schiffes und Ihr Schiff ist gerade auf Grund gelaufen. Wasser dringt ein und Sie suchen nach einer Lösung: Sie könnten entweder Pumpen einsetzen, um das eindringende Wasser loszuwerden, oder das Leck einfach abdichten. Es liegt auf der Hand, dass der erste Ansatz das Problem nicht wirklich löst, vor allem, wenn die Kapazität der Pumpen langsamer ist als die Menge des eindringenden Wassers. Das Management und die Personalabteilungen von Medizintechnik- und Life-Science-Unternehmen stehen vor einer ähnlichen Situation. Ihre Herausforderung besteht darin, genügend fähige Ingenieure und Physiker zu rekrutieren, um den wachsenden Bedarf zu decken und die übliche Fluktuation zu ersetzen. Sie wenden sich an moderne Personalvermittler wie uns und versuchen, ihre Rekrutierungsverfahren zu verbessern. Aber eine bessere Personalbeschaffung ist vergleichbar mit den Pumpen auf einem leckgeschlagenen Schiff. Sie löst das Problem nicht, wenn zu viele qualifizierte Mitarbeiter das Unternehmen verlassen oder wenn die Zahl der verfügbaren Talente ständig abnimmt.
Unternehmen, die sich bei der Rekrutierung von Fachkräften in einem schwierigen Umfeld befinden, sollten vielmehr einen ganzheitlichen Ansatz für das Personalmanagement wählen. Das Leck zu stopfen bedeutet bildlich gesprochen, den Rekrutierungsprozess zu verbessern und die richtigen Leute für Ihr Unternehmen zu gewinnen, die bereits vorhandenen Talente zu fördern und nicht zuletzt dafür zu sorgen, dass beide Gruppen das beste Umfeld in Ihrem Unternehmen finden und möglichst lange dort bleiben. Der letzte Aspekt geht weit über alle Einstellungsmaßnahmen hinaus und zielt auf den Kern Ihrer Unternehmenskultur und Führung. Wissen Ihre Führungskräfte, dass qualifizierte und motivierte Mitarbeiter die wichtigste Ressource sind und dass Ihr Unternehmen es sich nicht leisten kann, diese durch schlechte Führung zu verschwenden?
Ich spreche regelmäßig mit Topmanagern und Führungskräften aus der Life Science Branche. Sie erzählen mir immer wieder, dass sie versuchen, jederzeit 60 bis 80 Stellen zu besetzen, in größeren Unternehmen manchmal sogar bis zu 150 Stellen. Diese Unternehmen suchen nicht „irgendwen„, sondern sehr qualifizierte Personen wie Ingenieure und Physiker mit einer gewissen Erfahrung in ihrem Beruf. Dieser Fachkräftemangel stellt eine ernsthafte Bedrohung für das Wachstum ihrer Unternehmen dar. Einige von ihnen denken sogar darüber nach, Teile ihres Geschäfts ins Ausland zu verlagern, um ihre Chancen auf weiteres Wachstum zu verbessern. Ihr Ausweg, sie wenden sie an Personalvermittler wie uns, um die Lücken zu schließen. Es ist jedoch offensichtlich, dass die Gesamtzahl der verfügbaren Talente nicht ansteigt, auch wenn jedes Unternehmen seine Bemühungen verstärkt, die richtigen Mitarbeiter zu finden und einzustellen.
Erlauben Sie mir einige Vorschläge zu machen was geändert werden muss – was die Chance auf den Sieg im Kampf um die Talente bedeuten kann:
Das Talentmanagement sollte sich nicht mehr nur auf die Gewinnung von Young Professionals konzentrieren. Ich bezweifle nicht, dass Employer Branding und Marketingmaßnahmen zur Gewinnung von Hochschulabsolventen notwendig sind. Aber auch Quereinsteiger und Mitarbeiter, die bereits in Ihrem Unternehmen sind, sollten auf ihr Potenzial zur Entwicklung neuer Fähigkeiten geprüft werden. Manchmal hat man die richtigen Leute an Bord, ohne es zu wissen, oder sie arbeiten nicht an der richtigen Stelle. Lebenslanges Lernen ist heutzutage eine Notwendigkeit, und es gibt keinen Grund, warum Menschen in ihren Vierzigern oder Fünfzigern davon ausgeschlossen sein sollten, ihre Fähigkeiten zu verbessern.
Die durchschnittliche Beschäftigungsdauer Ihrer Mitarbeiter sowie das Ausmaß der Fluktuation und die Gründe dafür sollten genau untersucht werden. Ein schlechtes Arbeitsumfeld und eine schlechte Führung sind oft der Grund für eine hohe Fluktuation. Denken Sie daran, dass nicht jeder Mitarbeiter, der in Ihrem Unternehmen bleibt, neu eingestellt und geschult werden muss. Daher sollte sich jede Führungskraft in Ihrem Unternehmen über die Schwierigkeiten im Klaren sein, die bei der Einstellung neuer Mitarbeiter auftreten können. Durch die Verbesserung der Führungsqualitäten können Unternehmen ihre Manager zu echten Führungspersönlichkeiten machen, für die andere Mitarbeiter gerne arbeiten möchten, da sie von ihren Mitarbeitern positive Berichte erhalten.
Regelmäßige Gespräche mit den Mitarbeitern über ihre Karrierewünsche und darüber, wo sie Verbesserungsmöglichkeiten im Unternehmen sehen, sollten obligatorisch sein, und ihre Ergebnisse sollten berücksichtigt werden. Manchmal bedeutet dies, dass ein Mitarbeiter von einer Abteilung in eine andere wechselt, um neue Aufgaben zu übernehmen oder den nächsten Karriereschritt zu machen. Für das Unternehmen als Ganzes ist es viel besser, einen Experten im Unternehmen zu halten, als ihn an einen Konkurrenten zu verlieren, selbst wenn eine Abteilung einen Verlust erleidet.
Stellen Sie sicher, dass Sie die richtigen Leute mit den richtigen Persönlichkeiten an Bord holen – echte People Manager. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Ihre neu eingestellten Mitarbeiter den oben beschriebenen ganzheitlichen Ansatz unterstützen und über die individuellen Kompetenzen verfügen, um Talente anzuziehen, zu halten und zu entwickeln. Obwohl es große Fortschritte bei der Digitalisierung und KI (künstliche Intelligenz) in den Rekrutierungsprozessen gibt, hilft Ihnen dies nicht dabei, das Potenzial oder die Fähigkeiten von Einzelpersonen zu identifizieren und zu messen und daraus die richtige Schlussfolgerung zu ziehen. Dies ist immer noch ein von Menschen gemachter Prozess.
Nicht zuletzt können flexible Arbeitszeitmodelle und langfristige Bindungsmaßnahmen den Unterschied ausmachen, ob ein Senior mit 63 oder 67 Jahren und darüber hinaus das Unternehmen verlässt. Sie können viele wertvolle Erfahrungen sammeln, wenn Sie Ihre Mitarbeiter einfach länger im Unternehmen halten.
Unternehmen, nicht nur in den hart umkämpften Branchen Medizintechnik und Life Science, verfügen über ein ganzes Arsenal an geeigneten Waffen, um den Kampf um Talente zu gewinnen. Es ist die Aufgabe eines jeden Managers, diese richtig einzusetzen. Die gute Nachricht ist, dass der Gewinn des einen Unternehmens nicht den Verlust eines anderen Unternehmens bedeutet. Denn viele dieser Maßnahmen zielen darauf ab, den Teich der Talente zu vergrößern, anstatt ihn um seiner selbst willen auszutrocknen.
Können wir Sie bei diesem Kampf um Talente und der Besetzung Ihrer Vakanzen unterstützen? Dann freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme! Gerne stellen wir ihnen unsere attraktiven Konditionen vor.
Wir freuen uns auf Sie!
